Menü
Line
Gewitter am Berg © Karl Gabl

BLITZ & DONNER - VERHALTEN BEI GEWITTER AM BERG

25.04.2018
Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Die Urlaubszeit lockt viele Wanderer und Bergsteiger in das Gebirge. Das Risiko beim Bergwandern zu verunfallen ist insgesamt gering, jedoch bringen Outdoor-Sportarten natürlich auch immer Risiken und Gefahren mit sich. Jede genussreiche und sichere Wanderung sollte mit einer Tourenplanung und einer realistischen Selbsteinschätzung beginnen. Ob eine Wanderung zum Genuss wird oder sprichwörtlich „ins Wasser fällt“, ist keine Glücksache, sondern eine Frage der Vorbereitung. Der Wetterbericht ist ein wichtiger Faktor der Unfallprävention.

Bevor der Sommer so richtig loslegt und die Gewitterwahrscheinlichkeit zunimmt, hat das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit einige Punkte zum Thema Blitz und Verhalten bei Gewitter am Berg zusammengestellt.
Line

RISIKEN & GEFAHREN

Eine Untersuchung von Lanthaler et al. (2015) ergab: Insgesamt wurden in den Bergen Österreichs zwischen 2006 und 2014 64 Personen vom Blitz verletzt.
94% der Blitzverunfallten überlebten den Blitzschlag.

Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden, steigt an den Spätnachmittagen der Sommermonate an. Kletterer, Bergsteiger und Wanderer wurden am häufigsten vom Blitz getroffen. Durch bessere Aufklärung und Präventivmaßnahmen wären die meisten Blitzunfälle in Österreichs Bergen vermeidbar.

Bei sorgfältiger Tourenplanung unter Einbezug des Wetterberichtes und aufmerksamer Beobachtung der Wetterentwicklung kann man bei entsprechenden Vorzeichen rechtzeitig reagieren und umkehren. Besonders aufpassen sollte man bei hoher Gewitterwahrscheinlichkeit wie schwüle, feuchte Luft und Dunst am Morgen sowie rascher Entwicklung großer Quellwolken.

ALARMZEICHEN

  • fertig ausgebildete Gewitterwolken
  • böig auffrischender Wind
  • einsetzender Niederschlag
  • Graupelschauer
  • elektrische Auflandung/Aufstehen der Haare
  • Surren von Metallgegenständen
  • sichtbare Funkentladung (Elmsfeuer)
  • kürzer werdende Abstand zwischen Blitz und Donner (unter 30 Sekunden)
Verhalten bei Gewitter © Regina Sterr Blitz & Donner am Berg © Doris Lanzanasto Blitzschlag im Gebirge © Doris Lanzanasto

VERHALTEN BEI GEWITTER 

  • Gipfel, Grate und exponierte Geländepunkt sofort verlassen
  • allein stehende Bäume, Drahtseile, Liftstützen, Wasserläufe meiden
  • Metallgegenstände in sicherer Entfernung ablegen
  • an Felswänden und in Höhlen auf genügend Abstand zu den Wänden achten (2 Meter)

IST DAS GEWITTER BEREITS IN UNMITTELBARER NÄHE

  • Kauerstellung einnehmen
  • sich an einem absturzsicheren Platz auf eine isolierende Unterlage (Rucksack) setzen
  • möglichst eine kleine Bodenfläche berühren (Füße eng geschlossen halten)


ERSTE HILFE BEI BLITZSCHLAG

Blitzopfer schnell aus dem Gefahrenbereich evakuieren, denn Blitze können zweimal am selben Ort einschlagen. Lebensrettende Sofortmaßnahmen anwenden - bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage, Vitalfunktion überwachen und vor Auskühlung schützen. Bei Bewusstsein: Flache Lagerung und permanent beobachten. Bei Schockanzeichen und Brandverletzungen: Schockbekämpfung und Versorgung der Brandwunden. Immer, auch bei scheinbar folgefreiem Ausgang, rasche Weiterbehandlung im Krankenhaus.
 „Vor einem Gewitter schützt man sich am besten durch eine seriöse Tourenplanung unter Einbezug des Wetterberichts und dem rechtzeitigen Beenden der Tour“, rät der Meteorologe Karl Gabl, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit.

Kommt der Bergsteiger dennoch in Bergnot, so gilt es einen klaren Kopf zu bewahren und sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Falls es die Situation erfordert bzw. wenn es zu einem Unfall kommt, wird die Unfallstelle abgesichert, der Verunfallte geborgen oder vor weiterem Abrutschen/Absturz gesichert. „Der Eigenschutz geht hier vor!“, so Gabl, selbst Berg- und Skiführer.
Erste Hilfe Fibel des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit Fibelreihe des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit Wanderfibel des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit
Die Alpin-Fibelreihe des Kuratoriums hält wertvolle Tipps für unterwegs bereit und ist zu verschiedenen Themen der alpinen Sicherheit erhältlich: Erste Hilfe, Wandern, Sportklettern oder Klettersteig.

Ein ausführlicher Bericht zur Untersuchung der Blitzunfälle in Österreich befindet sich im Magazin analyse:berg Sommer 2016. Die aktuelle Ausgabe analyse:berg – jahrbuch Sommer 2018 behandelt die Sommer-Bergsportdisziplinen wie Wandern, Klettern, Klettersteig, Hochtour und Höhle.
analyse:berg Sommer 2018 analyse:berg Sommer 2017 analyse:berg Winter 2017/ 18

Kategorie:    ALPINE ZAHLEN

Line


DAS KÖNNTE DICH AUCH NOCH INTERESSIEREN

Hubschrauberbergung © Christophorus Flugrettung

WAS KOSTET MICH EINE HUBSCHRAUBERBERGUNG?

Der Flugminutenpreis liegt derzeit bei ca. € 90,-, die durchschnittle Flugzeit pro Einsatz etwas über 30 Min.
Alpinmesse Innsbruck © Simon Rainer

WAS KANN ÖSTERREICHS GRÖSSTE BERGSPORTMESSE?

Die Alpinmesse hat viel zu bieten und unterscheidet sich in einigen Punkten von sämtlichen Konkurrenzveranstaltungen.
Unfallstatistik © Doris Lanzanasto

9 ALPINTOTE WENIGER

Die Unfallbilanz für den vergangenen Winter 2017/ 18 ist erfreulich: 800 Unfälle weniger, 9 Alpintote weniger, ein ...
Line
Alpinmesse - Österreichs größe Bergsportmesse


ÖSTERREICHS EINZIGE
BERGSPORTMESSE 


Bei der Alpinmesse kann sich der Bergsportler direkt bei den Herstellern beraten und informieren, welches Produkt für ihn das Passende ist. Diese Möglichkeit - sich an einem Wochenende und unter einem Dach zu informieren und zu vergleichen - ist einmalig. 
 

Anfangs mit Skepsis betrachtet - heute die wichtigste Messe für Bergsportler im deutschsprachigen Raum!
 
Fotos © Karl Gabl, Regina Sterr, Doris Lanzansto