
HOCHTOUREN IN ZAHLEN
13.07.2018
Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Im vergangenen Sommer (Zeitraum: 01.11.2016 bis 31.10.2017) sind bei Hochtouren in Österreich bei 8 Unfällen insgesamt 13 Alpinisten ums Leben gekommen - alles Männer. Dazu zählt auch der tragische Massenunfall vom 27. August 2017, bei dem 6 Personen durch einen Seilschaftssturz starben.

Im betrachteten Zeitraum wurden 65 Unfälle bei Hochtouren mit 119 Verunfallten erfasst, mit nebst den 13 Todesopfern auch 52 Verletzte und 54 Unverletzte. Die tödlichen Unfälle ereigneten sich in den klassischen Hochtourenregionen wie den Zillertaler Alpen, dem Großglocknergebiet, der Großvenedigergruppe und dem Silvrettagebiet.
SEILHANDHABUNG
Meist bleibt unklar, was zu den Unfällen führte. Wird jedoch ein Seilpartner mitgerissen, gibt es oft keine Überlebenden. Um Mitreißunfälle zu vermeiden, ist es wichtig, stets abzuwägen, ob das Gelände ein gemeinsames Gehen am Seil ohne Sicherungspunkte erlaubt oder nicht. Wichtig ist auch die Seilhandhabung. Damit ein Ausrutscher oder ein Stolpern des Seilpartners aufgefangen werden kann, ist eine kurze Anseildistanz erforderlich. Ist diese zu lang, dann ist es kaum mehr möglich, den Sturz des Seilpartners aufzuhalten.
KURZES SEIL
Der Anteil der Österreicher bei den Verunfallten auf Hochtour liegt im Betrachtungszeitraum mit 37 % etwas unter dem 10-Jahresmittel von 40 %. Der Anteil der Hochtourengeher aus Deutschland liegt bei 38 % (Mittel 10 Jahre: 35 %). Ein Viertel entfallen auf andere europäische Länder. Eine wirkungsvolle Prävention kann deshalb nicht auf Österreich beschränkt werden, sondern sollte auch in den Ursprungsländern der Verunfallten geleistet werden.
Gleiches haben die Schweizer Bruno Hasler und Kurt Winkler festgestellt und die Frage der korrekten Ausbildung und Anwendung des „Kurzen Seils“ thematisiert. Alpine Vereine im In- und Ausland haben bereits darauf reagiert und über die (Nicht-) Ausbildung des „Kurzen Seils“ diskutiert.
Gleiches haben die Schweizer Bruno Hasler und Kurt Winkler festgestellt und die Frage der korrekten Ausbildung und Anwendung des „Kurzen Seils“ thematisiert. Alpine Vereine im In- und Ausland haben bereits darauf reagiert und über die (Nicht-) Ausbildung des „Kurzen Seils“ diskutiert.
Soll dies weiterhin den Bergführern vorbehalten bleiben?
Die Thematik des Kurzen Seils und seine Ausbildung sind also noch längst nicht abgeschlossen. Hoffen wir, dass möglichst viele Alpinisten zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung für die richtige Seiltechnik treffen - und diese dann auch korrekt anwenden.Ausführliche und informative Statistiken und Berichte zum Thema Hochtouren finden Sie in den Ausgaben des Magazins „analyse:berg – jahrbuch Sommer“. Die Fibelreihe des Kuratoriums wartet zudem mit wertvollen Tipps für unterwegs zu den Themen Sportklettern, Erste Hilfe, Wandern und Klettersteig auf. Einen informativen Artikel zum Thema Längenänderung beim Seil finden Sie im Übrigen auf unserer Homepage.
Kategorie: ALPINE ZAHLEN

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Fotos © Stefan Pöder, Simon Rainer, Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit, Christophorus Flugrettungsverein, Österreichischer Alpenverein, Praxis Dr. Pegger