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DER WETTERBERICHT - Das A und O der Tourenplanung

04.09.2019
Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Der Wetterbericht gehört zur Tourenplanung, wie das Amen im Gebet. Trotzdem kommt es nach wie vor zu Alpinunfällen, welche auf das Wetter bzw. einen Wettersturz zurückgehen. Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit hat Zahlen und Fakten und gibt einen Überblick.
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BÖSE ÜBERRASCHUNGEN VERMEIDEN

Dank des digitalen Zeitalters gibt es unzählige Möglichkeiten, sich über das Wetter zu informieren. Trotz des technischen Fortschritts und der medialen Aufbereitung von Wetterdaten kommt es im Jahr zu einigen Alpinunfällen auf Grund des Wetters bzw. eines Wetterumsturzes.

 

Die Auswertungen des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit zeigen, dass in den letzten 10 Jahren (1.11.2008 bis 31.10.2018) 1 % der alpinen Unfälle auf einen Wettersturz beruhen. 9 Personen kamen dabei, bedingt durch einen Wettersturz, sogar ums Leben.

Dies scheint ein kleiner Anteil in Relation zur Gesamtheit der Alpinunfälle zu sein, doch jeder Alpintote ist einer zu viel. Bei den registrierten tödlichen Unfällen der letzten 10 Jahre handelt es sich vor allem um Unfälle aus dem Flugsport, wo die Personen durch ein Gewitter oder Turbulenzen zum Absturz kamen. Weitere Alpinisten starben an Erfrierungen, die der Verkettung von Unfallursachen wie Verirren, Versteigen und Erschöpfung zu Grunde liegen. Diese Alpinisten wurden von einem Frontendurchzug im Gebirge „überrascht“.

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STOP OR GO?

Das Wetter, v. a. das Ankündigen einer Wetterfront oder die Neigung zu Gewittern, kann mittlerweile gut vorhergesagt werden. Mit einer guten Vorbereitung, dem Einholen unterschiedlicher Wetterdaten sowie einer ständigen Kontrolle kann man im Alpenraum die Gefahr, von einem Unwetter überrascht zu werden, deutlich minimieren. Die Tendenz zur Gewitterneigung ist aus dem Wetterbericht deutlich ersichtlich und muss mit Vorsicht genommen werden.
Die Tour sollte daher stets entsprechend angepasst werden. Eine defensive Tourenauswahl ist anzuraten. 
Im Magazin analyse:berg - jahrbuch Sommer 2019 beschreibt Pit Schubert im Artikel „Bei Gewittergefahr in die Berge“ die Thematik zur Hinnahme des Wetter-Risikos sehr treffend.

WETTER, WITTERUNG, KLIMA

Das Wetter charakterisiert den physikalischen Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Dieser Zustand wird durch meteorologische Elemente wie Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte, Wind und Strahlung, Bewölkung, Niederschlag, Sichtweite etc. gekennzeichnet.
 
Wetterbeobachtungen werden überall zur selben Zeit durchgeführt, somit lassen sich Wetterkarten zu bestimmten Zeitpunkten zeichnen. Die Lage von Luftdruckgebilden und Fronten kann daraufhin übersichtlich dargestellt werden. Weiters lassen sich die Vorhersagen von Wettermodellen überprüfen.

Der Ablauf des Wetters über einen vergleichsweise längeren Zeitraum (Tage bis Wochen, sogar Jahreszeiten) wird durch den Begriff Witterung festgelegt. Die Witterung ist das Gleichbleibende in einer Aufeinanderfolge von Wetterzuständen während mehrerer Tage. Die Dauer einer Witterungsperiode wird weitgehend durch die vorherrschende Großwetterlage bestimmt. Eine typische Witterungsperiode ist z. B. der Altweibersommer.
 
Das Klima wird durch die meist ziemlich variablen momentanen Atmosphärenzustände in einem längeren Zeitintervall bestimmt. Charakterisiert wird es durch die grundlegenden statistischen Eigenschaften (Mittelwert, Streuung, Extremwerte … für jedes Element). Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definiert das Klima als die Synthese des Wetters über einen Zeitraum der lang genug ist, um dessen statistischen Eigenschaften bestimmen zu können. Als Referenzzeitraum werden 30-jährige Zeiträume festgelegt.
WETTER KLIMA
ZEITLICHE GRÖSSENORDNUNG Stunden bis Tage mehrere Jahre bis Jahrmilliarden (lt. WMO Mindestbeobachtungsintervall 30 Jahre)
RÄUMLICHE GRÖSSENORDNUNG lokal bis regional lokal, regional, global
SCHWANKUNGSBREITE im Allgemeinen relativ groß (z. B. Tagesgang der Wetterelemente) im Allgemeinen relativ klein, insbesondere bei räumlicher Integration
Das klimatologische Mittel betrachtet das Mittel meteorologischer Daten über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Von der Weltorganisation für Meteorologie wurde für die Beschreibung des Klimas in der Regel eine Zeitspanne von 30 Jahren als Bezugsraum festgelegt: 1931 bis 1960, 1961 bis 1990, 1991 bis 2020 usw.
 
Quellen:
  • www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimaforschung/wetter-und-klima
  • www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html
  • Meyers Lexikonverlag, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG 1989, Wie funktioniert das? Wetter und Klima., S. 10.
  • Hupfer P., Kuttler W., 2006, Witterung und Klima – Eine Einführung in die Meteorologie und Klimatologie, begründet von Heyer E., 12. Auflage, B.G. Teubner Verlag, S. 4-5.
  • Schönwiese C. D., 1994, Klimatologie, 3. Auflage, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, S. 249

Kategorie:     ALPINE ZAHLEN

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