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Alpinpolizei LPD OÖ

PISTENUNFÄLLE IN ZAHLEN

Datum: 12.02.2019
Autor: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Der Winter 2017 / 2018 war äußerst schneereich und dank dieser guten Schneeverhältnisse waren zahlreiche Wintersportler auf Österreichs Pisten unterwegs. Nun könnte man meinen, mehr Wintersportler bedeuten gleichzeitig auch mehr Unfälle. Das Gegenteil ist der Fall: Wir werfen einen Blick auf die Unfallstatistik der Wintersaison 2017 / 2018. 
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STATISTIK & UNFALLZAHLEN ZU PISTENUNFÄLLEN

Das Unfallgeschehen auf Österreichs Pisten und Skirouten, im sogenannten organisierten Skiraum, lag für den Betrachtungszeitraum vom 01.11.2017 bis 31.10.2018 mit 5.432 Verunfallten unter dem Mittel von 10 Jahren (6.113 Personen).
Im betrachteten Zeitraum wurden auf den gesicherten Pisten oder Skirouten 29 Todesopfer gezählt,
8 Tote weniger als im langjährigen Mittel (37).

UNFALLURSACHEN UND -FOLGEN

Herz-Kreislauf-Versagen ist auf Österreichs Pisten und Skirouten die häufigste Todesursache (Mittel 10 Jahre: 39 %). Im Winter 2017/18 waren dies 9 der 29 Todesfälle (31 %). Weiters verstarben im Berichtsjahr im organisierten Skiraum 4 Personen beim Aufprall gegen ein Hindernis, 5 aufgrund eines Sturzes oder Absturzes, 3 bei Kollisionen sowie 9 durch andere Ursachen.

Das Geschlechterverhältnis im Zehnjahresmittel liegt bei 13 % Frauen (5 Tote) zu 87 % Männern (32 Tote). In der Saison 2017/18 verstarben insgesamt nur 2 Frauen (7 %) und 27 Männer (93 %) im organisierten Skiraum Österreichs.


KOLLISIONSUNFÄLLE & FAHRERFLUCHT

Im vergangenen Winter waren die Kollisionen zwischen Wintersportlern die Unfallursache Nummer eins auf Österreichs Pisten.
85 % der Verletzten im organisierten Skiraum gaben an, der Unfall ginge auf eine Kollision zurück.
Dies entspricht exakt dem langjährigen Mittel (85 %). Insgesamt machen im Berichtsjahr Unverletzte nach Kollisionen 28 % der erfassten Personen aus. Kollisionen kommen also mit beinahe einem Drittel (32 %) deutlich häufiger vor als alle anderen Unfallgründe mit lediglich 15 %. Interessanterweise handelt es sich bei den Unverletzten überwiegend um Männer (80 %).

Fahrerflucht bei Kollisionsunfällen wird immer wieder thematisiert und durch Medienberichte teilweise ziemlich „hochstilisiert“. Dadurch entstand in den letzten Wintern bei Wintersportlern vermehrt der Eindruck, dass Kollisionen in Österreichs Skigebieten jährlich ansteigen. Laut den statistischen Auswertungen ist dem aber nicht so.
Die Anzahl der Unfälle mit Fahrerflucht im Verhältnis zur Anzahl der erfassten Unfälle auf Pisten liegt im langjährigen Mittel
bei 21 % (Winter 2017/18: 19 %).
Kollisionsunfälle ohne schlimmere Folgen, bei denen zwar kein Datenaustausch der Betroffenen erfolgt, die aber aufgrund von Verletzungen zu einem späteren Zeitpunkt vom Arzt gemeldet werden, fallen nicht unter die Problematik der Fahrerflucht.
Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit

UNFALLBERICHT ZU EINER SKIKOLLISION MIT UNFALLFLUCHT

Der Zusammenprall zweier Wintersportler stellt in einem Skigebiet keine Seltenheit dar. Immer häufiger verlässt dabei einer der Beteiligten die Unfallstelle, ohne sich um den Verletzten zu kümmern.
Der Täter wird jedoch nur in wenigen Fällen verfolgt und gestellt.
In der aktuellen Ausgabe von analyse:berg - jahrbuch Winter 2017/18 wird u.a. von einem Skiunfall mit anschließender Fahrerflucht berichtet. Der Unfallverursacher ist nicht bereit,  seine Personendaten anzugeben und flüchtet. Eine wilde Verfolgungsjagd mit heftigen Sprüchen und Handgreiflichkeiten blieb vorerst erfolglos. Aufgrund der angefertigten Lichtbilder und in Zusammenarbeit mit der Liftgesellschaft konnte der Gesuchte jedoch am nächsten Tag das Liftdrehkreuz nicht mehr passieren und konnte so gestellt werden.

VORSCHAU TEIL 2

Dr. Dominik Kocholl im Interview:
Wie ist die Rechtslage bei Nichtanhalten nach einem Zusammenstoß bzw. „Fahrerflucht“ auf Skipisten und Skirouten?

Kategorie:     ALPINE ZAHLEN

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